Draußen liegt Schnee, auf dem grünen Klee, wie es recht kommt heut, in der Winterzeit. Puderzucker liegt nicht nur auf Dächern weit, den Wiesen, den Tannen, Sträuchern und Buchen, sondern auch auf frischgeback‘nen Pfannkuchen. Dazu schmeckt noch, empor aus Kellern gebracht, die selbstgepflückten Äpfel zu Apfelmus gemacht. Der Duft nach voller Frucht und Zimt liegt in der Luft. Es schmeckt nach...
Herbst oder die Liebe zu Moll
Nun schläft dein Herz, der Kreislauf kommt zur Ruh‘, es bleibt ein kalter dumpfer Schmerz, Du winkst den Abschied aus der Ferne zu. Lass mich Dich noch einmal ganz fest drücken, mein Herz fühlt sich so leer und wund, möchte Dir noch eine Blume pflücken von bald verschneitem Grund. Doch verblüht sind schon die roten Rosen, die grüne Pfefferminze liegt so welk, verblüht auch die milden...
Projektion
Fährnis gespiegelter Gedanken,
veräußert an den grauen Asphalt,
zugedeckt mit einem Lacken,
das von Unrat durchtränkt.
Mittendrin im Spiegel
ein Rucksack,
ein Hund
und eine Schale,
die mit leerem Gut aufwartet.
Vor allem aber die wärmende Flasche
von Hand zu Mund gereicht,
die den Gedanken immer voll sein darf.
Apfellese
Ich lese in des Baumes Schatten,
Seite um Seite eines Buches,
wie Äpfel ein in meinen Gratten:
Wahr Mensch zu sein, versuch‘ es!
Wer spricht?
Ist es der Stuhl,
der Tisch,
das Zögern über dem leeren Blatt Papier –
sind es Worte nur?
Zeichen für Zeichen im Schwellenland,
das Bild im Sand?
Sedimente längst vergangner Tage,
verschwommen, verwischt –
wer spricht?
Du,
sprichst du?
Du,
der du auf anderen Spuren,
in anderen Zeiten,
in die Ewigkeit gebrochen bist?
Die Kräh‘ II.
An einem blauen Tag und Sonnenschein, nicht weit vom Kirchturm und im Herbst, da fliegt vergnügt ein kleines Krähelein. Der Wetterhahn, der kräht sie an: „Ah er! Pssst!“ Die Kräh in ihrem leichtsinnigen Wahn, lässt sich auch gleich entzücken, sie steigt hinauf und landet auf‘m Wetterhahn und krallt die Krallen in seinen Rücken. „Was bilde er sich denn wohl ein!“ Und wetzt an Ihm den...