Die Kräh‘ II.

An einem blauen Tag und Sonnenschein,

nicht weit vom Kirchturm und im Herbst,

da fliegt vergnügt ein kleines Krähelein.

Der Wetterhahn, der kräht sie an: „Ah er! Pssst!“

 

Die Kräh in ihrem leichtsinnigen Wahn,

lässt sich auch gleich entzücken,

sie steigt hinauf und landet auf‘m Wetterhahn

und krallt die Krallen in seinen Rücken.

 

„Was bilde er sich denn wohl ein!“

Und wetzt an Ihm den Schnabel,

sie schimpft ihn an und pickt hinein,

„er mit seinem Turmbau zu Babel!“

 

Es ärgere sie der Hahn mit dem Gebimmel;

er hängt ihr ständig in den Ohren.

Drum reitet sie ihn jetzt, wie einen Schimmel.

Und kräht und gibt heftig die Sporen.

 

Und schon nach einer Viertelstund‘,

da ist das Krählein wieder munter;

jetzt lächelt majestätisch sie und

blickt stolz vom hohen Rosse runter!

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Shark Mule

1 Kommentar

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  • Ein eher lustiges und freches Gedicht, das kein Blatt vor den Schnabel nimmt.
    Menschlich, Allzumenschlich, oder etwa nicht?

Von Shark Mule

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