Der Wanderer

Der Abend neiget sich zu Ende
Die Schatten werden lang,
Der Abend niedergeht behände
Und mir wird plötzlich bang.

Das Helle weichet nun dem Dunkeln
Und müde sind des Wanders Glieder,
Die Sterne bald am Himmel funkeln
Und unruhig denkt des Morgens wieder.

Kein Ziel wirft Licht dem tränend Aug
Und Gedanken sehn nicht höhren Sinn
Und Sein allein ist selbst der Staub,
Lebendigkeit nicht scheint Gewinn.

Wenn wir nur suchen, was bleibt zu finden dann?
Wenn Wissen nie erreicht ein ewig Rätzelleid,
So soll Gefühl und Tat voran
Zu leben die Lebendigkeit.

Über den Autor

Shark Mule

1 Kommentar

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  • Tue Gutes und rede darüber! Nichts einfacher als das. Heute habe ich das Gedicht einem Arbeitskollegen von mir vorgelesen. Bei der Prosodie habe ich mich fast verausgabt, aber der Effekt war es wert. Seine Augen wurden immer größer und er gab sich eine überaus genussvolle Mimik. Der Höhepunkt war mit Sicherheit, dass er sich von seinem Stuhl erhob und selbst auf meinem Bildschirm den Zeilen folgen wollte. Zu guter Letzt sagte er, „klassisch, sehr klassisch!“ Und wie wir es schon in der Schule gelernt haben – klassisch ist immer gut. Von daher bekommst du in Stellvertretung seiner absenten Person von mir einen fetten Daumen nach oben. Übrigens als ich ihm danach Herrn Aussichtslos näher bringen wollte, schloss er zynisch mit den Worten: „Wo ist der Strick?“

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Von Shark Mule

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