Autor Lebensringer

Mal Dichter, mal Denker, mal Marketingfuzzi, der am liebsten als radelnder "Lost Boy" auf Abenteuerreisen geht. "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang." [Rainer Maria Rilke]

Guten Appetit

G

Wegelagernd nach Bewandtnis
nisten im Zwiespalt der Zunge
verschlungene Wurzeln ohne Grund.

Worte,
Wurzelkreaturen,
wie Ungeheuer,
entlaufen den Mündern;
zähnefletschend packen sie zu
und beißen
und beißen.

Eine Apologie der Menschenrechte

E
Eine Apologie der Menschenrechte

Seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom Dezember 1948 haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen dazu verpflichtet „die allgemeine Achtung und Verwirklichung der Menschenrechte durchzusetzen“. Dieser historisch einmalige Tatbestand, der als gefeierter Akt „das höchste Bestreben der Menschheit“ zum Ausdruck bringt, demaskiert auf eine höchst zynische Weise die wohl größte...

Sortie

S
Sortie - Strasbourg

Gare Central,
Strasbourg,
ein Abschied,
voie trois,
auf immer,
c’est pas vrai!
doch, doch,
pourquoi?
die Hitze,
Sainte Aurélie,
ihr Seufzen,
Sainte Aurélie,
wie kann das sein?
venu comme un étranger,
gegangen als Grabesblume,
comme si ma vie était une greffe.

Herr Aussichtslos

H
Herr Aussichtslos

Aussichtslos, mein Name, ich bin der direkte Nachkomme der Hoffnung, ihn dürften Sie doch wohl bereits kennengelernt haben, Sie wissen schon, bevor Sie mich kennen lernten und so, ja, jetzt ziehen Sie aber nicht so ein krauses Gesicht, mit mir kommt man auch gut klar, da kann ich Sie beruhigen, andere haben es auch geschafft, es bedarf zwar ein wenig mehr Zeit als mit dem Herrn Hoffnung, dafür...

Die Sanduhr zweier Falschfahrer

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Die Sanduhr zweier Falschfahrer

Irgendwann wacht man auf, erschrocken darüber, dass sie plötzlich vorm inneren Auge schwebt und eigentlich immer schon da war, lief und lief, ohne, dass man sie bemerkte. Dann schaut man an sich hinunter und fühlt sich fremd im eigenen Körper. Man blickt in den Spiegel und entdeckt an sich das Alter. Das ist der Moment der Wahrheit, in dem sich entweder die Blüte zur Frucht wandelt oder sie tot...

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